Was Rauchen so gefährlich macht
Dass Rauchen Krebs verursacht, ist allgemein bekannt. Doch wie weitreichend die Folgen sind, wird von vielen unterschätzt. Laut Tabakatlas 2025 geht fast jede fünfte Krebsdiagnose in Deutschland auf Tabakkonsum zurück.
Neben Lungenkrebs kann Rauchen mindestens 16 weitere Tumorarten begünstigen, etwa in Mund, Rachen, Kehlkopf oder Magen. Hinzu kommt ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle.
Zum Start der Nationalen Krebspräventionswoche 2025 machen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft daher auf die Gefahren von Tabak und E-Zigaretten aufmerksam. Ihr Motto in diesem Jahr: Fakten gegen Dampf und Rauch.
E-Zigaretten: Die vermeintlich harmlose Alternative
Während klassische Zigaretten an Bedeutung verlieren, boomen Verdampfer wie E-Zigaretten und Vapes, vor allem bei Jugendlichen. Acht Prozent der 12- bis 17-Jährigen nutzen sie regelmäßig. Bunte Designs und süßliche Aromen wie Mango, Cola oder Bubblegum sollen den Einstieg leicht machen. In sozialen Netzwerken werden sie zusätzlich als Lifestyle-Produkt inszeniert, das vermeintlich harmloser wirkt als Tabak.
Doch dieser Eindruck täuscht. Viele Liquids enthalten Nikotin, das rasch abhängig macht. Und auch der Dampf ist nicht frei von Schadstoffen, die Herz und Lunge belasten können. Langzeitstudien fehlen zwar, doch Fachleute warnen schon jetzt vor einer neuen Generation Nikotinabhängiger.
Wer Tabak raucht, gefährdet andere
Anders als beim Dampfen, das vor allem ein persönliches Risiko darstellt, gefährdet Tabakkonsum auch andere. Wer Zigarettenrauch passiv einatmet, trägt ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Krebs, Herz- und Atemwegserkrankungen.
Wie viele betroffen sind:
- Sieben Prozent der nichtrauchenden Erwachsenen inhalieren regelmäßig Tabakrauch in Innenräumen
- Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren sind es sogar 16 Prozent
Besonders gefährlich ist das für Kinder. Sie atmen schneller, nehmen dadurch mehr Schadstoffe auf und können sich dem Qualm oft nicht entziehen. Deshalb fordern Fachleute strengere Regeln, etwa Rauchverbote in Autos oder an Orten, an denen sich Kinder aufhalten, wie Spielplätze, Kitas oder Schulen.
Prävention braucht politische Entscheidungen
Als wirksamstes Mittel gegen Tabakkonsum gilt eine höhere Besteuerung. Studien zeigen, dass schon ein Preisanstieg um zehn Prozent den Konsum in Industrieländern durchschnittlich um vier Prozent senkt. Dennoch bleibt Deutschland in der Steuerpolitik bislang zurückhaltend.
Forderungen der Gesundheitsorganisationen
DKFZ, Deutsche Krebshilfe und Deutsche Krebsgesellschaft drängen auf entschiedene Maßnahmen:
- regelmäßige Tabaksteuererhöhungen
- umfassende Werbeverbote, auch in sozialen Medien
- besserer Nichtraucherschutz, insbesondere für Kinder und Schwangere
Mehr Aufmerksamkeit für die Krebsprävention
Mit der Krebspräventionswoche 2025 wollen die drei Organisationen zeigen, wie vielfältig Prävention wirken kann. Neben Zahlen aus dem neuen Tabakatlas kommen Menschen zu Wort, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten - von den Risiken des Passivrauchens über die Gefahren von E-Zigaretten bis zu den Strategien der Tabakindustrie und Tipps für den Rauchstopp.
Alle Beiträge gibt es auf www.krebspraeventionswoche.de und unter dem Hashtag #FaktenUnvernebelt in den sozialen Medien.