Preisverleihung am 26. Mai 2025
Sowohl der Preis für arrivierte Forschende als auch der Nachwuchspreis werden von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gGmbH gestiftet und vom DKFZ verliehen. Die Verleihung der diesjährigen Preise fand im Rahmen des 4. Deutschen Krebsforschungskongresses am 26. Mai 2025 am DKFZ in Heidelberg statt.

Mit dem diesjährigen Preis für herausragende arrivierte Forschende wurde an die Epidemiologin und Public-Health-Expertin Prof. Dr. Ute Mons ausgezeichnet. Gemeinsam mit Kolleg:innen aus dem DKFZ hat sie erstmals für Deutschland ermittelt, wie viele Krebserkrankungen auf das Konto einzelner Risikofaktoren gehen, die jeder Einzelne selbst beeinflussen kann. Darauf aufbauend hat sie in Simulationsstudien untersucht, wie viele Krebsfälle sich durch gesundheitspolitische Maßnahmen vermeiden ließen. Dank Ute Mons‘ Forschung können diese Zahlen nun Politik und Medizin wertvolle Hinweise darauf geben, wie das Potenzial der Krebsprävention effizienter genutzt werden kann. Derzeit untersucht Ute Mons mit ihrer Arbeitsgruppe am DKFZ, wie politische Maßnahmen und Präventionsprogramme das Verhalten der Menschen beeinflussen und sich auf die öffentliche Gesundheit auswirken. Ihr Team entwickelt und testet Konzepte, um den Zugang zu Präventionsmaßnahmen für die Bevölkerung zu verbessern. Außerdem zielt ihre Forschung darauf ab, individuelle Risikoprofile zu erfassen und darauf abgestimmte an das persönliche Risiko angepasste, personalisierte Präventionsangebote zu entwickeln.
Der Nachwuchspreis ging an die Ärztin und Wissenschaftlerin Jun.-Prof. Dr. Carolin Schneider vom Universitätsklinikum Aachen. Mit Hilfe von Biostatistik, sprachbegabter Algorithmen und künstlicher Intelligenz fahndet die angehende Fachärztin für Innere Medizin mit ihrer Forschungsgruppe in großen medizinischen Datenbanken wie beispielsweise der UK Biobank nach evidenzbasierten Kriterien für die Prävention und rechtzeitige Diagnose von Stoffwechselkrankheiten und Leberkrebs. Ihr Ziel ist es, Risikofaktoren und Biomarker zu identifizieren, die zur Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien auf Bevölkerungsebene genutzt werden können.
Der Preis
Der Deutsche Preis für Krebspräventionsforschung ist zweigeteilt:
Zum einen wird ein mit 25.000 Euro dotierter Preis an arrivierte, herausragende Forschende verliehen, die sich langjährig mit exzellenten Leistungen auf dem Gebiet der Krebspräventionsforschung verdient gemacht haben.
Zum anderen würdigt ein mit 5.000 Euro dotierter Nachwuchspreis junge, talentierte Forschende (innerhalb von zehn Jahren aktiver Forschung nach Abschluss der Promotion) für aktuelle wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Krebspräventionsforschung.
Das Preisgeld wird den Preisträger:innen als zweckgebundene Unterstützung für die Fortführung ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit zur Verfügung gestellt.
Auswahlkriterien
Auswahlkriterien sind die herausragende wissenschaftliche Originalität und Qualität der Forschungsarbeiten sowie das Potenzial der Nominierten auf den Gebieten der primären, sekundären und der tertiären Krebsprävention. Besonders willkommen sind Vorschläge, die weibliche Forschende als Kandidatinnen benennen.
Vorschlagsberechtigte
Die Preise werden auf Vorschlag Dritter vergeben. Eigenbewerbungen sind ausgeschlossen. Vorgeschlagen werden können Forschende, die an universitären und außeruniversitären (Forschungs-)Einrichtungen in Deutschland tätig sind.
Vorschlagsberechtigt sind
die Deutsche Krebsgesellschaft,
die Deutsche Krebshilfe,
die Fraunhofer-Gesellschaft,
die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren,
die Max-Planck-Gesellschaft,
der Medizinische Fakultätentag,
die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie
die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.
Die Vorschlagsberechtigten können sowohl für den Preis für arrivierte Forschende als auch für den Nachwuchspreis jeweils bis zu drei Nominierungen einreichen. Außerdem ist es in diesem Rahmen möglich, frühere Vorschläge zu wiederholen.
Auswahlverfahren
Die Preisträger:innen werden durch ein internationales wissenschaftliches Gremium ausgewählt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das diesjährige Auswahlverfahren ist abgeschlossen.
Bisherige Preisträger:innen
- Preis für arrivierte Forschende: Prof. Dr. Rita Schmutzler, Universität zu Köln
- Nachwuchspreis: Dr. Jens Puschhof, DKFZ
- Preis für arrivierte Forschende: Prof. Dr. Hermann Brenner, DKFZ
- Nachwuchspreis: Jun.-Prof. Jakob Kather, (damals) RWTH Aachen