Eintauchen in die Welt der Krebsprävention
44 Medizinstudierende aus ganz Deutschland kamen Mitte September ans Nationale Krebspräventionszentrum in Heidelberg. Sie sollten lernen, wie vielfältig Prävention sein kann – von der Forschung im Labor bis hin zu Fragen der Gesundheitspolitik
Theorie und Praxis verbinden
Der Auftakt war theoretisch: In Vorträgen ging es um die Grundlagen der Präventionsforschung und darum, wie sich wissenschaftliche Ergebnisse in Empfehlungen für die Bevölkerung übersetzen lassen: sei es in Form von Vorsorgeuntersuchungen oder Konzepten zur Förderung eines gesünderen Lebensstils.
Im Anschluss arbeiteten die Studierenden in Kleingruppen in verschiedenen Abteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Nationalen Krebspräventionszentrums. Diskutiert wurden moderne Methoden der Krebsfrüherkennung, digitale Präventionsansätze und Fragen aus dem Labor, zum Beispiel welche biologischen Veränderungen die Entstehung von Krebszellen begünstigen und wie sich diese beeinflussen lassen.
Auch die Perspektive der Patientinnen und Patienten spielte eine Rolle, etwa beim Besuch des Krebsinformationsdienstes oder in Gesprächen über die besonderen Bedarfe von Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben. Und schließlich wurde deutlich, dass Prävention auch politische Rahmenbedingungen braucht: Welche Strukturen und Maßnahmen helfen Menschen, gesünder zu leben und ihr persönliches Krebsrisiko zu verringern?
Stimmen aus der Summer School
„Das Thema Prävention ist im heutigen Medizin-Curriculum unterrepräsentiert“, erklärt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Mit der Summer School möchten wir die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten für die Krebsprävention begeistern. Wir wollen ihnen Einblicke geben in das vielseitige Forschungsspektrum rund um die Prävention – und auch demonstrieren, wie vielfältig die Karrieremöglichkeiten in diesem Bereich sind.“
Auch Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe, unterstreicht die Bedeutung des neuen Formates: „Mit der Summer School möchten wir nicht nur wissenschaftliches Wissen vermitteln, sondern die teilnehmenden Medizinstudierenden auch zu Botschaftern der Krebsprävention machen. Die Erfahrungen und Einblicke, die sie hier gewinnen, sollen sie in ihrem späteren Berufsleben weitertragen – in die Kliniken, in die Forschung und in die direkte Patientenversorgung.“
Teilnahme fast ohne Kosten
Damit möglichst viele Interessierte teilnehmen konnten, übernahmen das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe Unterkunft, Verpflegung und einen Teil der Reisekosten. Für die Studierenden blieb die Teilnahme damit nahezu kostenlos.
Krebsprävention im Medizinstudium verankern
Die Resonanz auf die Premiere war so positiv, dass bereits über eine Fortsetzung nachgedacht wird. So könnte Krebsprävention Schritt für Schritt einen festen Platz im Medizinstudium erhalten und dazu beitragen, Gesundheit zu schützen, bevor Krebs überhaupt entsteht.